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Verein | Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr

Wie in vielen Dörfern und Gemeinden gehören zur über 650-jährigen Geschichte des Dorfes Streitau auch Brände und Feuerkatastrophen dazu.

So richtete beispielsweise ein Großfeuer im Spätsommer 1835 einen großen Schaden an: mit seinem Ursprung in einem kleinen Haus neben der Kirche äscherte es binnen kurzem 25 Wohnhäuser und 39 andere Gebäude ein. Fast ein Drittel aller Häuser von Streitau war auf einen Schlag verloren. Schuld an der schnellen Verbreitung der Brände trug neben den eng zusammengebauten Häuserreihen mit ihren Stroh- und Schindeldächern vor allem das Fehlen von feuerwehrtechnischem Gerät bei.

Gewiss, es hat schon immer Männer gegeben, die in nachbarschaftlicher Hilfe bereit waren, im Ernstfall eine Kette zu bilden und die mit Wasser gefüllten Eimer von Mann zu Mann bis zur Brandstelle zu reichen (siehe z. B. Verzeichnis des Feuerdienstes um 1852). So schloss sich auch selten eine Familie vom Feuerdienst aus, denn jeder war darauf bedacht, im Notfall die Hilfe des Nächsten zu erhalten. Man musste aber schließlich einsehen, dass ohne organisierte und eingeübte Brandbekämpfung vor allem bei Großbränden wenig auszurichten war. So gab es um 1872 im königlichen Bezirksamt Münchberg eindeutige Bekanntmachungen, dass die Gemeinden und Dörfer „zur Einrichtung solcher Feuerwehren“ angewiesen sind. Und so kam es, dass vor 149 Jahren auch Streitau eine Freiwillige Feuerwehr gründete.

Während der vergangenen 149 Jahre hat sich sehr viel geändert: die Ausrüstung der Wehren, Art, Umfang und Häufigkeit der Einsätze und vor allem die Anforderungen an die Feuerwehrdienstleistenden selbst. Dennoch haben alle technischen und gesellschaftlichen Neuerungen nichts daran ändern können, dass sich ein guter Feuerwehrdienstleistender nach wie vor durch einige wenige Eigenschaften auszeichnet: rasches und umsichtiges Handeln, absolute Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und kameradschaftliches Verhalten.

Und noch etwas hat über all die Jahre hinweg nichts von seiner Aktualität und seinem inneren Wert verloren. Es ist der Leitspruch, an dem alle Feuerwehrkameraden ihr Handeln ausrichten. Gestern, heute und in Zukunft:

Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr

 

Mit unserer neu erstellten Chronik möchten wir Einblicke in unsere Feuerwehr- und Vereinsgeschichte geben.
Nächstes Jahr (vom 9.-11. Juni 2023) feiern wir mit unseren Kameradinnen und Kameraden unser 150-jähriges Jubiläum und freuen uns auf Ihren Besuch!

Herzlichen Dank gilt unserem Ehrenvorstand Gerhard Tscheuschner, der die zahlreichen Archive im Umkreis durchforstete, Texte aus altdeutscher Schrift übersetzte und uns damit einen beeindruckenden Einblick in unsere Geschichte gibt.

Sie haben noch ein Foto oder eine besondere Geschichte zur Feuerwehr, die zu unserer 150-Jahr-Feier unbedingt erzählt werden soll? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

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